Chorkonzert als gelebte Ökumene

| Friedrich Eschwey

Eine ganz andere Seite des ökumenischen Gedankens erlebten die Besucher des Kirchenkonzerts in der vollbesetzten Evangelischen Kirche in Schömberg, das von rund siebzig Mitwirkenden unter der Gesamtleitung von Eckhard Wagner gestaltet wurde. Es musizierten gemeinsam die Kirchenchöre der Evangelischen Gemeinde Schömberg und der Katholischen Gemeinde mit dem Chor Neue Töne aus Oberlengenhardt, dem Musikteam Schömberg und dem Posaunenchor. Disharmonien, die es auf der großen Bühne der Konfessionen gibt, waren hier nicht zu spüren. „Das war für mich gelebte Ökumene auf einem erstaunlich hohen musikalischen Niveau“, lobte Wolfgang Obert und sprach damit aus, was viele Besucher empfanden. Geistliche Worte sprach Pfarrer Johannes Luithle.

„Es gilt gleich ein mögliches Missverständnis auszuräumen. Es geht nicht um einen musikalischen Wettstreit, sondern um das gemeinsame Lob Gottes“, sagte Johannes Luithle bei der Begrüßung und ergänzte: „Schließlich heißt das Motto: Schömberg lobt und dankt.“ Der Bogen des musikalischen Lobes reichte von der Romantik bis in unsere Zeit, von Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu John Rutter, Andrew L. Webber oder Christoph Georgii. Eröffnet wurde das Konzert vom Posaunenchor unter der Leitung von Andrea Fisel mit „Jesus, wir sehen auf Dich“. Es war gleich überwältigend, als alle Chöre „The Lord Bless You And Keep You“ von John Rutter anstimmten. Der Evangelische Kirchenchor unter der Leitung von Eckhard Wagner intonierte unter anderem „Auf Gott allein“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein Ausschnitt aus „40 Gesänge aus Taize“ bot der Katholische Kirchenchor unter der Leitung von Veronica Weller. Mit ihrem glockenhellen Sopran sang sie „Wenn ich ein Glöcklein wär`“, von Franz Xaver Engelhart. Jetzt konnte sich das Publikum mit dem angestauten Bedürfnis zu applaudieren nicht mehr zurück halten. Zeitgenössische Beitrage boten das Musikteam Schömberg unter der Leitung von Andrea Luithle und der Chor Neue Töne unter der Leitung von Tanja Zitt. Publikum und Chöre, begleitet von den Musikgruppen, sangen „Großer Gott wir loben dich“ und nach dem Segen als Zugabe „Der Mond ist aufgegangen“. Das war der gefühlvolle Abschluss dieses großartigen Konzerts zu dem Edgar Theurer die Idee hatte.


Wenn beim ökumenischen Chorkonzert alle Chöre gemeinsam sangen, bebten die Wände der Evangelischen Kirche.